Betrieb bei Störung (mit Hybrid-EMS)
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Um eine angemessene Kontrolle auszuüben, verlässt sich der blue'Log auf mehrere Faktoren, wie externe Sollwerte oder Messwerte. Im Falle eines Fehlers – zum Beispiel, wenn die Kommunikation mit dem Netzbetreiber unterbrochen wird – sind einige Werte nicht mehr verfügbar, und der blue'Log wird in ein vordefiniertes Verhalten oder einen Betrieb bei Störung übergehen.
Wann wechselt der blue'Log in den Betrieb bei Störung?
Der blue'Log geht in den Betrieb bei Störung über, wenn einer der folgenden Fehler erkannt wird:
Fehler an der Schnittstelle für die Übertragung des Sollwerts oder den Verfahrenswechselvorgabe
Fehler an der Schnittstelle für erforderliche Messwerte/Fehler an der Schnittstelle zum Netzanalysator/Zähler (nur wenn der Zähler konfiguriert ist und Teil von Power Control ist, z. B. Closed-Loop, Kennlinie)
Fehler an der Schnittstelle für die Übertragung von Stellwerten/Fehler an der Schnittstelle zu Wechselrichtern (nur wenn Wechselrichter-Ausfallerkennung aktiviert ist)
Die möglichen Fehler an den Schnittstellen sind unten dargestellt:

Mögliche Fehler an den Schnittstellen
Das Fehlerverhalten kann separat für die Wirk- und Blindleistungsregelung definiert werden.
Fehlerverhalten: Wirkleistungsregelung
Was ist das Fehlerverhalten?
Das Verhalten im Falle eines Fehlers kann wie folgt definiert werden:
Standard-Sollwert: Ein fester Rückfallwert kann konfiguriert werden
Letzten Sollwert halten:
Der letzte gültige Sollwert wird beibehalten
Wenn kein gültiger Sollwert verfügbar ist, wird der System-Rückfallwert verwendet. Siehe Was ist der System-Rückfallwert?
Automatische Netztrennung: Das System wird vom Netz getrennt und der Sollwert wird auf 0 % geändert und im Open-Loop-Betrieb verarbeitet. Dies ist nur mit der Automatische Netztrennung Lizenz möglich.
Je nach fehlerhafter Schnittstelle verhält sich das wie folgt:
Fehler an der Schnittstelle | Batterie | PV |
---|---|---|
Sollwert-Schnittstelle | Sollwertregelung wie in Verhalten im Fehlerfall definiert | Sollwertregelung wie in Verhalten im Fehlerfall definiert |
Zähler-Schnittstelle | Sollwert = 0 % (Open-Loop) | Sollwertregelung wie in Verhalten im Fehlerfall (Open-Loop)* definiert |
Wechselrichter-Schnittstelle | Sollwert = 0 % (Open-Loop) | Sollwertregelung wie in Verhalten im Fehlerfall (Open-Loop)* definiert |
*Wenn der gewählte Modus keinen Sollwert hat (z.B. PV-Eigenverbrauch), ist der zu steuernde Wert 0 %.
Der blue'Log geht nur in den Betrieb bei Störung über, wenn eine vordefinierte Wartezeit (Standard 60s) seit dem Auftreten des Fehlers abgelaufen ist. Während der Wartezeit versucht der blue'Log, die vorherigen gültigen Messwerte und den gültigen Sollwert, falls verfügbar, zu verwenden. Wenn kein Sollwert ursprünglich übertragen wurde, wartet der blue'Log, bis die Wartezeit abgelaufen ist, und verwendet den System-Rückfallwert. In diesem Fall werden keine Stellwerte berechnet und übertragen, bis die Wartezeit abgelaufen ist oder ein gültiger Sollwert empfangen wird.
Was ist der System-Rückfallwert?
Der System-Rückfallwert gilt nur, wenn der Regler in einen undefinierten Zustand eintritt. Dies kann nur geschehen, wenn Letzten Sollwert halten als Rückfallwert ausgewählt ist und kein Sollwert und/oder Verfahren vor Ablauf der Wartezeit übertragen wurde. Dies wird nur geschehen, nachdem entweder der blue'Log neu gestartet wurde oder Power Control über die Weboberfläche gestartet wurde.
Der blue’Log verwendet einen System-Rückfallwert, wenn:
Eine externe Sollwertquelle als Methode ausgewählt wurde – zum Beispiel P(Modbus), P(DI), P(AI) – und kein gültiger Sollwert empfangen wurde.
Der Methodenwechsel ist aktiviert, aber kein gültiges Signal wurde an den Datenlogger gesendet, und keine Standardmethode ist konfiguriert. Hinweis: Standardmethoden sind nur mit einem Verfahrenswechsel über Digitaleingang möglich.
Automatische Netztrennung
Die Automatische Netztrennung Lizenz muss separat für diese Funktion erworben werden. Sobald sie ausgelöst wird, wird ein digitales Ausgangssignal an z.B. ein Backup-Trennvorrichtung gesendet. Das digitale Ausgangssignal kann auf folgende Weise ausgelöst werden:
Das Signal wird ausgelöst, weil das System im Modus „Betrieb bei Störung“ arbeitet
Aktivieren Sie Automatische Netztrennung
Konfigurieren Sie Automatische Netztrennung in Verhalten im Fehlerfall
Das Signal wird ausgelöst, sobald ein bestimmter Leistungsgrenzwert überschritten wird
Aktivieren Sie Automatische Netztrennung
Aktivieren Sie Netztrennung in Abhängigkeit von der Leistung und konfigurieren Sie die Schaltschwelle und die Verzögerung
Benutzeroberfläche

Betrieb bei Störung
Fehlerverhalten: Blindleistungsregelung
Das Fehlerverhalten für die Blindleistungsregelung ähnelt dem Verhalten der Wirkleistungsregelung. Die gleichen Optionen wie für die Wirkleistungsregelung können eingestellt werden. Ausnahme: die Funktion Automatische Netztrennung.
Fehlerverhalten des blue'Log XM-Slave
In einer Master-Slave-Konfiguration sendet der blue'Log XC Master die konfigurierten Rückfall-Einstellungen (Verhalten im Fehlerfall, Wartezeit) zyklisch an den blue'Log XM Slave. Wenn ein Kommunikationsfehler zwischen Master und Slave auftritt, übernimmt der Slave die Rückfall-Einstellungen und handelt entsprechend.
Bitte beachten Sie, dass der blue'Log XM Slave kein Regler ist und somit die resultierenden Rückfallwerte einfach ohne Feedback-Schleife an die Wechselrichter weiterleitet.
Beispiel 1
Verhalten im Fehlerfall: Letzten Sollwert halten
Wartezeit: 60 Sekunden
Nach einem Kommunikationsverlust wartet der blue'Log XM-Slave 60 Sekunden, bevor er den letzten empfangenen Wert an die Wechselrichter sendet.
Beispiel 2
Verhalten im Fehlerfall: Standard-Sollwert = 50%
Wartezeit: 60 Sekunden
Nach einem Kommunikationsverlust wartet der blue'Log XM-Slave 60 Sekunden, bevor er auf den konfigurierten Standardwert von 50% umschaltet und diesen an die Wechselrichter sendet.